Deutscher Werkbund – »this is modern« Venedig, 06-08/2014

»this is modern«
Deutsche Werkbund Ausstellung Venedig 2014

Ausstellung vom 8. Juni bis zum 1. August 2014
Pressekonferenz und -vorbesichtigung: 6. Juni, 17 Uhr
Ausstellungseröffnung: 7. Juni, 17 Uhr

Ausstellungsort: Palazzo Ca’Tron, Santa Croce 1957, 30135 Venedig, Italien

Fotos und Informationen zur Ausstellung

 

Am 7. Juni 2014 wurde in Venedig parallel zur Biennale d’Architettura eine Ausstellung des Deutschen Werkbunds Berlin eröffnet. Im lang gestreckten Erdgeschosssaal des Palazzo Ca’Tron am Canal Grande zeigt „this is modern“ Entwürfe für einen deutschen Ausstellungspavillon auf dem Biennale-Gelände in den Giardini von Venedig. Dem bestehenden Pavillon wurde hypothetisch Baufälligkeit attestiert und damit die Frage nach einem zeitgenössischen nationalen Ausstellungsgebäude neu gestellt. 1909 als Bayerischer Pavillon erbaut und 1938 im monumentalen Klassizismus-Verständnis des Dritten Reiches überformt, galt er nach dem Zweiten Weltkrieg vielen als faschistisch. Der Präsident der Bundesarchitektenkammer empfahl daher 2010, ihn abzureißen und zu ersetzen. Der Vorschlag wurde von den Kuratoren aufgegriffen und zur Grundidee der Ausstellung umformuliert: Mit einem architektonischen Entwurf sollten 22 gegenwärtige deutsche Architekten darüber nachdenken, wie mit dem Deutschen Pavillon verfahren werden sollte beziehungsweise verfahren werden könnte. Das Spektrum der Antworten auf dieses architekturgedankliche Experiment war freigestellt und reicht von „Nicht anrühren“ bis zum kompletten Abriss mit Neubau.

Dass der Werkbund nach dem Stand der Dinge ausgerechnet im Jahr 2014 und im Kontext der Architektur-Biennale fragt – die sich ihrerseits mit den Fundamentals der Architektur befasst und mit 100 Jahren Absorbing Modernity – hat natürlich auch mit dem emblematischen Ereignis der Werkbund-Ausstellung 1914 in Köln zu tun. 100 Jahre nach dieser ersten großen Leistungsschau verbindet der Deutsche Werkbund Berlin mit dieser architektonischen Positionsbestimmung auch die Frage nach dem Erkenntnisgewinn aus der Erfahrung von 100 Jahren Moderne in der Suche nach einer angemessenen Haltung im eigenen architektonischen Schaffen.

 

Konzept und verantwortliche Kuratoren:
Kai Gehrmann, Paul Kahlfeldt, Claudia Kromrei, Hans-Dieter Nägelke

Eröffnung am 7. Juni 2014 parallel zur Eröffnung der Biennale d’Architettura in Venedig in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und des seinerzeit noch Bausenators, mittlerweile Regierenden Bürgermeisters von Berlin Michael Müller sowie der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher.

Weitere Stationen: Bühl, Düsseldorf, Hamburg, Michendorf. Sie wandert anschließend nach Berlin ins Architekturmuseum der TU.

Zur Ausstellung ist im jovis Verlag Berlin ein Katalog erschienen, herausgegeben von Claudia Kromrei, in deutscher und englischer Sprache.